Praxis Jean-Paul Beffort
Hauptstr. 16
27336 Häuslingen
Trauerbegegnung und Trauerbegleitung
Fortbildung für psychosoziale - seelsorgerische und Gesundheits-Berufe
Trauer ist ein Ausdruck von Liebe und Mitgefühl, eine natürliche, angeborene Fähigkeit mit Verlust umzugehen. Es ist nichts was wir aushalten, wegmachen oder wegtrösten müssen.
Trauer ist normalerweise keine Krankheit, vielmehr ein wichtiger heilsamer Prozess, der uns in unser eigenes Leben ohne den Anderen zurückführt.
Trauer befähigt uns mit dem Verlust umzugehen und die Trennung zu verkraften. Dabei hängt das Maß der Trauer von der subjektiven Einschätzung des Verlustes ab.
Der Verlust eines Menschen, wird oft wie eine Amputation erlebt, mit der man sich schwer abfinden kann. Vielleicht ist Trauer der Phantomschmerz, den Menschen bei der Amputation eines Beines verspüren. Und es ist noch mehr als „nur der Verlust eines Menschen“Wir verlieren eine gemeinsame Zukunft, Pläne die wir gemeinsam hatten, Gewohnheiten und Sicherheiten. Der Verlust eines Menschen kann für die nahen Angehörigen eine existentielle und persönliche Bedrohung sein, weil ein Teil von uns mitstirbt.
Jeder verarbeitet den Verlust in seiner eigenen Zeit und auf seine Eigenart. Die Trauer verhilft uns dabei den Weg durch das tiefe Tal des Schmerzens zu finden.
Wer einen Partner durch Trennung oder Tod verliert, fällt nicht selten in Antriebslosigkeit und Depression. Gefühle von Angst, Einsamkeit, Verzweiflung und Wut breiten sich aus. Wissenschaftler der Universität Regensburg konnten nun zeigen, dass der Verlust des Partners zu einer erhöhten Aktivität des Stresshormons CRF führt, was wiederum das Oxytocin-System fast völlig zum Erliegen bringt.
Trauer ist mehr als nur ein Gefühl, sie überflutet den Menschen ganz, körperlich, emotional und mental und löst einen Tsunami an Empfindungen aus.
So ist es nicht verwunderlich, wenn Trauer, die nicht sein darf, krankmacht. Verhinderte, unterdrückte Trauer kann zu depressiven Zuständen, Suizid und anderen psychosomatischen Problemen führen. Menschen, die über längere Zeit in einem Trauerprozess verharren, wird oft wenig Verständnis entgegengebracht, andererseits kann ein Verharren in der Trauer das eigene Leben bedrohen.
Wichtig ist es in jedem Fall zu akzeptieren, dass Trauer Zeit braucht. Zwar sind manche Psychiater der Meinung, dass ein Trauernder bereits depressiv ist, wenn er sich mehr als zwei Monate nach dem Verlust noch in einem extremen Stimmungstief befindet, doch Trauer verläuft in 4 Phasen, meist wellenartig und lässt sich auch nicht beschleunigen.
Wir können Trauer als wachstumsorientierte Kraft ansehen, die uns vom Erleben eines schmerzvollen Verlustes durch die Trauer ins Leben zurückruft. Der Trauerprozess verhilft uns den Weg durch das tiefe Tal des Schmerzens zu finden. Dies kann aber nur zum Tragen kommen, wenn Trauer gelebt oder gefühlt werden kann und darf. Das kann psychosoziale Unterstützung und fachliche Begleitung erforderlich machen.
Jeder verarbeitet den Verlust in seiner eigenen Zeit und auf seine Eigenart. Weinen – Wüten – Klagen, alles hat seine eigene Zeit. Dabei ist es hilfreich, wenn es Menschen gibt, die einem in diesem ungewollten Zustand nicht ausweichen, weil sie sich selbst einem Zustand der Trauer gegenüber hilflos fühlen. Menschen die unsere Trauer nicht wegtrösten wollen, sondern in Fürsorge präsent bleiben, uns durch das Tal der Trauer begleiten und uns in dieser Dunkelheit eine rituelle Struktur für die Neu-Orientierung geben.
Rituale spielen in dem Trauerprozess eine wichtige Rolle. Rituale geben uns, in der unendlichen Leere des Verlustes, einen Ankerplatz, Struktur und Sicherheit. Dabei sollten Abschieds-Rituale individuelle Formen finden, die dem ganz persönlichen Welt- und Gottesbild und den eigenen spirituellen Bedürfnissen entsprechen.
Menschen in einem psychosozialen, seelsorgerischen oder Gesundheits-Beruf sowie ehrenamtliche Hospizmitarbeiter, die dem Thema Sterben/Trauer nicht entgehen können, werden direkt mit Trauer und Mitgefühl konfrontiert, meistens durch Angehörige, aber auch durch die persönliche Begegnung mit dem Sterben. Dies kann überwältigend und eine emotionale Herausforderung sein, die zu persönlicher Überlastung führen, die Arbeitsmoral und Arbeitsfähigkeit einschränken, sowie die eigene Familie belasten kann.
Diese Überlastung birgt die Gefahr von Fluchttendenzen einerseits und aggressiven Verhaltensweisen andererseits. Sie ist oft Hintergrund von schlechter Arbeitsmoral, Mobbing, Krankmeldungen, Burn-out und anderen psychosomatischen Symptomen.
In Pflegeberufen und sozialen Berufen finden wir laut Statistik der Krankenkassen die meisten Krankmeldungen.
Hier setzt „Trauerbegegnung und Trauerbegleitung“ an. Der Trauer-Kraft begegnen können und begleitend stützen, Sicherheit geben und den „Raum“ dafür bieten können, damit der Trauerprozess zu einem neuen Anfang des Lebens führen kann, ohne sich selbst dabei zu verlieren.
Die Fortbildung „Trauerbegegnung und Trauerbegleitung“ umfasst 96 UE verteilt auf 6 Module.
Arbeitsmethoden:
kreative Methoden
Praxistransfer, z.B. Fallbesprechung, Rollenspiel, Simulation
Selbsterfahrung
Selbstreflexion, z.B. Feedback
Supervision
Fortbildung ist auch als Indoor Schulung möglich.
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