Würdevolle Begleitung zum Lebensende - in der Pflege, Krankenhäuser und Hospizdienste.
LEB Bildungszentrum , Plathnerstraße 3A, 30175 Hannover
Im SGB V § 132g Abs. 3 SGB V haben Versicherte einen Anspruch auf eine individuelle Beratung zu den Hilfen und Leistungen der Hospiz- und Palliativversorgung und auf eine psychosoziale und seelsorgerische Betreuung (Sterbebegleitung). Vollstationäre Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sollten ihren Bewohnern eine gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase anbieten können, damit die pflegerische, psychosoziale und seelsorgerische Unterstützung in ihrer letzten Lebensphase durch ein multiprofessionelles Team ermöglicht wird.
Quelle: https://www.gkvspitzenverband.de
Damit Menschen in ihrer letzten Lebenszeit so selbstbestimmt wie möglich verbringen können, setzt unter anderem voraus, dass wir Ihnen die Möglichkeit geben, sich mit dem letzten großen Lebensprozess auseinanderzusetzen. Damit sie in Frieden und Würde Abschied nehmen können. Während lange Zeit stand die häusliche Verpflegung und Begleitung, sowie die ambulante Hospizarbeit im Mittelpunkt, aber was ist mit den stationären Pflegeeinrichtungen und den Krankenhäusern, die kaum in der Lage sind, eine würdevolle Begleitung in der letzten Lebenszeit anzubieten. Personalmangel, zu wenig Zeit in der Pflege, nicht zu wissen wie wir mit sterbenden Menschen umgehen können oder was sie benötigen, wirken sich nicht nur auf die Bewohner aus (Depressionen, Ängste, Einsamkeit) sondern ebenfalls an die Mitarbeiter, die viele Sterbe Situationen erleben und emotional verkraften müssen.
Schwersterkrankte Menschen, deren Heilung medizinisch nicht mehr herbeizuführen ist, oder Menschen die altersbedingt dem Tode nahe sind, sollte es ermöglicht werden, ihren letzten Lebensabschnitt selbst bestimmend und nach ihren eigenen Wertvorstellungen zu gestalten. Sterben gehört nun mal auch zum Leben. So wie wir Hebammen haben, die dafür sorgen, dass wir sanft in dieses Leben hineinkommen, benötigen wir Begleiter, die uns dazu verhelfen, sanft aus dem Leben heraus zu gehen.
Obwohl im Hospiz- und Palliativgesetz die Zusammenarbeit stationärer Pflegeeinrichtungen mit Hospiz und Palliativdiensten erwünscht wird, damit für alle sterbenden Bewohnerinnen nicht nur eine medizinische pflegerische Begleitung vorhanden ist, sondern ebenso eine psychosoziale und spirituelle Begleitung am Lebensende.
Eine Hospizkultur im Pflegeheim zu etablieren, wäre ebenfalls für das emotionale Wohlergehen des Pflegepersonals und für die Betreuungskräften notwendig. Dann können einige Rahmenbedingungen und Möglichkeiten für die Bewohner geschaffen werden, die Ihnen erlauben sich mit Themen zum Lebensende auseinanderzusetzen und sie dahingehend begleiten, damit ein würdevolles Sterben gewährleistet ist.
Dies setzt voraus:
Benötigt wird in der Sterbebegleitung ein geschultes Personal, das auch in der Lage ist, diese emotionale Herausforderung anzunehmen und die Angehörigen, im Interesse des Sterbenden, mit einzubeziehen. Hier sind die Einrichtungen (Pflegeheime, Krankenhäuser usw.) gefordert, den MitarbeiterInnen Möglichkeiten zu bieten, ihre Gefühle zu kanalisieren und einen Platz für Beistand und Rat zu schaffen (z.B. durch Supervision). Genauso, wie wir keinen Menschen in der letzten Lebensphase allein lassen sollten, sollten Einrichtungen ihr Personal mit diesem Thema nicht allein lassen. Werden zu viele Fragen bei den MitarbeiterInnen aufgeworfen, die, wenn sie ohne Antwort bleiben, zu einer persönliche/emotionale Belastung werden und dies macht hilflos, was eine verantwortlichen Ausführung ihrer Arbeit behindert.
Die Ausbildung richtet sich an Mitarbeitende der Pflegeeinrichtungen, Betreuungskräfte, Pflegekräfte, Ehrenamtliche und Interessierte. Ziel der Ausbildung ist es, Hintergrundwissen sowie Handlungskompetenzen für den persönlichen Umgang mit dem Thema Tod und Sterben zu vermitteln.
Die Weiterbildung ermöglicht und vermittelt:
Die Ausbildung “ Psychologie der Sterbe – und Trauerbegleitung.“ umfasst:
4 Module, jedes Modul besteht aus mehreren 2 Tageskurse à 16 UE, 22 Tage, insgesamt 176 UE.
Vermittelt werden Kenntnisse zum Thema Vorsorgeplanung, Palliativ Care, Hospiz, spirituelle Sterbebegleitung. Erarbeitet wird in Theorie und Praxis, was im Angesicht des nahenden Todes getan und wie das Sterben würdevoll und professionell begleitet werden kann.
Die Ausbildung dient der Qualitätssicherung in der Sterbebegleitung und Trauerarbeit, bezogen auf die helfende Person und bezogen auf die Sterbenden oder Angehörigen. Einrichtungen sichern durch die Ausbildung den Mitarbeitern die erforderlichen Kenntnisse zum Thema Sterbebegleitung und Trauerarbeit und stärken ihre Kompetenzen, das Sterben würdevoller zu gestalten und der Trauer ihren Platz zu geben.
Die Ausbildung vermittelt Handlungskompetenzen, vor allem im kommunikativen Bereich und in Konfliktsituationen. Kommunikative Kompetenzen und Konfliktfähigkeiten beziehen sich nicht nur auf Sterbende und ihre Familien, sondern dienen auch einer Verbesserung der Teamfähigkeit.
Ressourcen werden freigesetzt, anhand derer die helfende Person lernt, eigene Grenzen frühzeitig wahrzunehmen, um sich nicht dauerhaft zu überfordern und „auszubrennen“. Die Entwicklung von gesunder Fürsorge, nicht nur im Hinblick auf den Sterbenden, sondern auch sich selbst gegenüber „Selbstpflege für Helfende“. Denn wer nicht für sich selbst sorgen kann, dem wird Fürsorglichkeit schwerlich gegenüber anderen gelingen.
Die Möglichkeit der Selbstkontrolle der MitarbeiterInnen sollen gestärkt werden, in dem Sinne, dass sie Selbstreflexion entwickeln, dadurch eine bessere Stressbewältigung erlangen (Burnout Prophylaxe).
Kräfte bei den Mitarbeiterinnen werden freigesetzt, weil die ganze Person des Helfenden einbezogen wird. Sie werden darauf vorbereitet, die eigenen Erfahrungen (im Berufsleben oder im Privatleben) bewusst zu bearbeiten, was oftmals verdrängte Gefühle ins Fließen bringt. Viele haben ein gehöriges Päckchen an eigener Verlusterfahrung zu tragen. Die Arbeit an der Bewältigung dieser eigenen Verluste ist eine gute Voraussetzung für eine sinnvolle Arbeit mit Menschen, die eine solche Verlustkrise durchleben. Dadurch werden neue Kräfte freigesetzt, die, die MitarbeiterInnen bei der Gestaltung ihres eigenen Lebens ebenso nutzen können, wie bei der Arbeit mit Schwerstkranken oder Sterbenden.
Die Ausbildung ist für Interessierte, nicht nur für Fachpersonal, eine Entwicklungschance, da sie Menschen zu einem freieren Leben im Angesicht des Todes befähigt.
Modul 1: Würdevolles Sterben.
3 Kurse a` 2 Tage, 48UE
Im ersten Teil geht es um Kenntnisse zum Thema Sterbebegleitung in einer Gesellschaft, die kaum noch verbindliche Formen im Umgang mit dem Sterben und dem Tod kennt. Erarbeitet wird, was im Angesicht des nahenden Todes getan und wie das Sterben würdevoll und professionell begleitet werden kann.
Modul 2: Biographiearbeit und Lebensrückblick.
3 Kurse a` 2 Tage, 48UE
Jeder Mensch hinterlässt seine persönlichen Spuren, die wir in der Lebensgeschichte wiederfinden können. Um einen Menschen in der Phase der Sterbebegleitung zu erreichen, ist es unendlich wichtig, sich in sein Leben einzufühlen. Es erleichtert die Pflege, die Versorgung und die seelische Begleitung eines Menschen. Biographiearbeit darf nicht im Ausfüllen entsprechender Fragenbögen beendet sein, sondern braucht Zeit und Raum, um Vergangenes zu würdigen und abzuschließen. Um einen Menschen zu erreichen, ist es unendlich wichtig, sich in sein Leben einzufühlen, um so wichtige Schritte seines Lebenslaufes, vielleicht seines Denkens und bisherigen Lebens zu erfassen. Durch biografische Arbeit kann eine Lebensbilanz gezogen werden, was einen versöhnlichen und heilenden Blick auf das gelebte Leben wirft. Es erleichtert die Pflege, die Versorgung und die psycho-soziale und seelische Begleitung eines Menschen.
Im zweiten Modul werden verschiedene Möglichkeiten von biografischen- und imaginativen Verfahren ausführlich dargestellt. Werden kreative Methoden zur emotionalen Bearbeitung von lebensgeschichtlich Erfahrungen vorgestellt, die das gelebte Leben in einen Gesamtkontext stellen.
Modul 3: Spirituelle Begleitung in der Finale Sterbephase.
4 Tage als Bildungsurlaub, 32UE
Die letzte Lebensphase ist ein individueller, dynamischer Prozess „Jeder stirbt so wie er gelebt hat“ mit vielschichtiger Symptomatik und Probleme, auch für die Angehörigen. Für den Menschen bedeutet diese letzte Lebensphase Abschied nehmen von geliebten Menschen, Wünschen
und Hoffnungen, zuletzt den Abschied von dieser Welt.
“Die letzte Aufgabe, die wir Menschen zu lösen haben, ist uns zu lösen von der Welt, die uns umgibt, den Menschen, denen wir anhängen, von der Kraft, die wir gewohnt waren unsere zu nennen, und schließlich von uns selbst.“ (M. Müller).
Neben der Behandlung von Symptomen, durch palliativ Dienste, ist die menschliche Zuwendung wichtiger denn je, um dem Sterbenden, aber auch Angehörigen zu zeigen, dass sie im Sterben bzw. bei der Begleitung Sterbender und mit ihrer Trauer nicht alleine gelassen werden.
Modul 4: Trauerbegegnung – Trauerbegleitung.
2 Kurse a`2 Tage, 48UE
Trauer ist dabei ein Ausdruck von Liebe und Mitgefühl, eine natürliche, angeborene Fähigkeit mit Verlust umzugehen. Es ist nichts, was wir aushalten, wegmachen oder wegtrösten müssen. Der Verlust eines Menschen wird oft wie eine Amputation erlebt, mit der man sich schwer abfinden kann. "Wer bin ich ohne den Verstorbenen" "Woraus besteht mein Leben noch" "Wie kann ich ohne IHN/SIE weiterleben"
Jeder verarbeitet den Verlust in seiner eigenen Zeit und auf seine Eigenart. Die Trauer verhilft uns dabei, den Weg durch das tiefe Tal des Schmerzes zu finden.
Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen sind häufig mit Trauerprozesse von sterbenden Menschen und ihren Angehörigen konfrontiert. Beim Sterbende geht, es um das Akzeptieren des endgültigen Abschieds, seine gewohnte Umgebung verlassen zu müssen, seine Autonomie zu verlieren usw. Angehörigen müssen lernen mit dem Verlust zu leben.
Abschluss – „Herzlich Willkommen am Ziel!“
2 Tageskurs, 16 UE
Die Abschlussphase gestalten: Integration, Abschlussarbeiten als ausgewählte Themen
Präsentation vorstellen, Abschlussrituale, Zukunftsausblick, Zertifikat Überreichung.
Bei regelmäßiger Seminarteilnahme, Anfertigen einer Hausarbeit/Präsentation und dem Bestehen des Kolloquiums, erhalten sie ein
LEB Trägerzertifikat
Die Ländliche Erwachsenenbildung Niedersachsen e.V. ist einer der führenden Erwachsenenbildungsträger im norddeutschen Raum. In Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen, Städten und Gemeinden, den Agenturen für Arbeit und den JobCentern sowie Bun-
des- und Landesinstitutionen stellt die LEB in Hannover und in weiteren, landesweit verteilten Bereichsbüros ein bedarfsgerechtes Fortbildungs- und Qualifizierungsangebot bereit.
Die LEB ist weltanschaulich und politisch unabhängig. Sie ist gemeinnützig und gemäß §3 des Niedersächsischen Gesetzes zur Förderung
der Erwachsenenbildung finanzhilfeberechtigt.
Die LEB ist zugelassener Träger für die Förderung der beruflichen Weiterbildung (AZWV/AZAV) und zertifiziert nach DIN EN ISO 9001.
Das LEB Bildungszentrum Hannover und Herr Jean-Paul Beffort bieten die Weiterbildung „Psychologie der Sterbebegleitung und
Trauerarbeit“ in Zusammenarbeit an. Die Weiterbildung wurde von Jean-Paul Beffort konzeptioniert und entwickelt.
Voraussetzungen:
· Erfahrungen im Praxisfeld der Pflege oder Betreuung.
· Bereitschaft zur Selbsterfahrung und Selbstreflexion.
· Respekt und Toleranz vor Menschen verschiedener Weltanschauungen und Glaubensrichtungen.
· Keine akuten psychiatrischen Erkrankungen.
Methoden:
Die Module bauen aufeinander auf. Sie erarbeiten die jeweiligen Themenschwerpunkte, erfahren das Basiswissen für professionelle Sterbebegleitung und Trauerarbeit und erproben parallel dazu geeignete Methoden. So lernen Sie praxisnah Arbeitsweisen sowie Resultate kennen und erleben gleichzeitig Ihren eigenen Umgang mit sich und anderen. Dabei können Sie sich das Handwerkszeug aneignen, welches für Sie und Ihr Arbeitsfeld passt.
Die Fortbildung umfasst ein breites Spektrum zu den Themen, Tod, Sterbeprozess, Sterbebegleitung und Trauerarbeit und beinhaltet sowohl einen theoretischen, als auch einen praktischen erfahrbaren Aspekt.
Die hierfür eingesetzten Arbeitsmodelle beruhen auf Erkenntnissen und langjährige Erfahrungen in der Begleitung und Hospizarbeit, sowie auf verschiedene wissenschaftlicher Studien:
Der psychologische Grundlagenforschung von Dr. Elisabeth Kübler-Ross
Die Modelle der Gestalttherapie (Fritz Perls) und der Transpersonalen Psychotherapie (Stanislav Grof)
Das Sterben in den verschiedenen Kulturen und die Totenbücher
Palliativ Care und Trauerarbeit
Mit allen TeilnehmerInnen finden in regelmäßigen Abständen Einzelsupervisionen statt.
Ein individuelles und ausführliches Abschlussfeedback im Einzelgespräch für jeden Teilnehmenden mit Einschätzungen der beruflichen Perspektivenentwicklung gibt den persönlichen Abschluss.
Kosten: 2150,00 € zzgl. Einzel-Supervisionen 1,5 Std. á 90,00 €
Für weitere Informationen wenden sie sich bitte an den Veranstaltungsort
LEB Bildungszentrum , Plathnerstraße 3A, 30175 Hannover
oder
Neuer Text
Praxis Jean-Paul Beffort
Hauptstr. 16
27336 Häuslingen